Was bringt uns der neue Windatlas?

Wie dieser Tage bekannt wurde, hat das Umweltministerium den aus dem Dezember 2012 datierten Windatlas aktualisiert; laut Presseinformationen wird es zu größeren Veränderungen bei den Vorranggebieten für Windkraftanlagen kommen. Hierin sind auch die neuen Vorgaben nach der 2017 erfolgten Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (ref. Ausschreibungsverfahren) berücksichtigt. Da Baden-Württemberg immer weniger aus den Ausschreibungen profitieren konnte, lag es auf der Hand, dass der zuständige Umweltminister Franz Untersteller (Die Grünen) dafür sorgen würde, dass sich die Grundvoraussetzungen für Baden-Württemberg ändern müssten. Wie bereits „durchgesickert“ ist, gibt der neue Windatlas offenbar mehr geeignete Flächen für Windräder frei, allerdings mit regionalen Verschiebungen. Inwieweit unsere Region davon betroffen ist, konnten wir noch nicht abklären. Merkwürdigerweise soll die Veröffentlichung des neuen Windatlas erst drei Tage nach den Kommunalwahlen erfolgen, was ein gewisses „Geschmäckle“ beinhaltet. Wie es dazu aus Stuttgart heißt, würde eine „Veröffentlichung der Daten kurz vor den Kommunalwahlen möglicherweise zu Wahlkampfzwecken benutzt“ werden. Da sind wir gespannt, wie das Ergebnis dann aussieht. Wir gehen also davon aus, dass die Zahl der Windräder in Baden-Württemberg erheblich ansteigen wird. Wir rufen dabei in Erinnerung, dass rd. 30tsd Windräder in der Bundesrepublik derzeit gerade einmal 3,1% zum Primärenergieverbrauch (2018) beitragen, d.h. dass heute schon ein Windrad auf knapp 12 Quadratkilometer kommt. Wollte man den Anteil der Windenergie etwa verzehnfachen, bräuchte man rd. 300.000 Windräder, bei 100% Windenergie damit ca. 1 Million Exemplare; das wären dann knapp 3 Windräder pro Quadratkilometer. Und wenn der Wind dann nicht weht, importieren wir billigen Atomstrom aus Frankreich oder Tschechien. Trotzdem bleiben wir weiterhin „hart am Wind“.

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