Früher hat sich nie jemand für den Strompreis interessiert – der Strom war einfach da, weil er aus der Steckdose kam. Das ist auch heute noch so, allerdings hat sich nicht nur das Preisgefüge, sondern auch das Preisbewusstsein gewaltig geändert und die Verbraucher erheblich sensibilisiert. Interessehalber haben wir einmal bei einem Ökostromanbieter nachgefragt, inwieweit er uns versichern kann, dass wir im Falle des Bezugs davon ausgehen können, auch immer Ökostrom, d.h. Strom aus erneuerbaren – oder aus „sich erneuernde“ – Quellen geliefert zu bekommen. Die Antwort: „Wenn nicht genug da ist, müssen wir in Leipzig (Anm. > an der Strombörse) dazukaufen, wobei wir davon ausgehen, dass dieser Strom dann auch Ökostrom ist“. Klare Angelegenheit.
Rund die Hälfte des aktuellen Strompreises zahlt der Endverbraucher für Steuern und Abgaben, die der Gesetzgeber festlegt. Der Strompreis setzt sich aktuell in etwa wie folgt zusammen (gerundet):
Stromerzeugung 9 %
Vertrieb 18 %
Netznutzung 20 %
Konzessionsabgabe 6 %
Umlage nach EEG 22 %
Stromsteuer 7%
Umsatzsteuer 16 %
Sonstiges 2 %
Wie ersichtlich, zahlen wir für die Förderung des Ausbaus der „erneuerbaren“ Energie (Umlage) rd. ein Viertel unseres Strompreises (aktuell 6,88 ct/Kwh); das waren in 2016 rd. 26 Mrd. Euro, die die Verbraucher an Subventionen entrichtet haben; die EEG-Umlage hat sich damit seit 2010 mehr als verdreifacht. Seitdem hat sich die Stromerzeugung aus Erneuerbarer Energie zwar fast verdoppelt, im selben Zeitraum ist der CO2-Ausstoß, der immer wieder als Klimakiller dargestellt wird, auf dem gleichen Niveau geblieben – als wäre nichts geschehen. Es bleibt uns nichts Anderes übrig, als weiterhin „hart am Wind“ zu bleiben.