Von wegen „Dreckschleuder“: BI’s besichtigen Mannheimer Großkraftwerk

Eine Delegation der BI’s Gegenwind Schriesheim und Hirschberg – inzwischen „vereint“ zu Gegenwind Schriesheim-Hirschberg e.V. – hat auf Einladung der Liberalen Senioren Mitte März 2017 den Block 9 des Großkraftwerks Mannheim (GKM) in Augenschein genommen. Das vor zwei Jahren in Betrieb genommene Kraftwerk ist eines der modernsten und umweltfreundlichsten Kohlekraftwerke in Deutschland und kostete rd. 1,4 Mrd. Euro; es ist für eine Betriebszeit von ca. 40 Jahren ausgelegt. Das GKM musste Anfang 2017 für fast sechs Wochen tagsüber im Volllastbetrieb Strom erzeugen, da witterungsbedingt kein Strom aus Windkraft und Solar-Energie zum Einspeisen zur Verfügung stand. Kritisch hierbei war die Versorgung der Deutschen Bahn, die knapp 16% ihres Bahnstroms (16,33 Hz) aus Mannheim bezieht. Ohne das GKM wäre der gesamte Bahnverkehr der Region zusammengebrochen – mit den entsprechend verheerenden Auswirkungen. Im Block 9 sind die Abgase fast schwefelfrei, da sie über eine besondere Anlage mit Kalk-Emulsion in harmlosen Gips umgewandelt werden, der in der Bauindustrie u. a. zu Gipskartonplatten verarbeitet wird. Der bei der Befeuerung entstehende Feinstaub wird durch eine elektrostatische Filteranlage fast restlos entfernt. Danach ist der Feinstaubanteil im Abgas geringer als in der für die Verbrennung angesaugten Luft (durch Messungen des GKM nachgewiesen). Die gewaltige weiße Wolke aus dem Kamin von Block 9 besteht dadurch fast nur aus kondensiertem Wasserdampf und unschädlichem CO2, das mit 0,04 % durchschnittlich immer als Spurengas in der Luft enthalten ist. Es wird über die Pflanzen in Kohlenstoff als Hauptbestandteil der Biomasse umgewandelt. Das prozessbedingt benötigte Kühlwasser wird aus dem Rhein entnommen und darf nur um 10° erhöht wieder in den Rhein eingeleitet werden. Im Sommer darf der Maximalwert von 30° nicht überschritten werden, um das Ökosystem des Rheins nicht zu beeinträchtigen. Auf dem Dach von Block 9 in 120m Höhe war kein Rauchgeruch festzustellen, obwohl der Kamin in unmittelbarer Nähe voll in Betrieb war.

 Steinkohle, wie auch Braunkohle, Erdgas und Erdöl sind Biomassen, nur das diese bis zu Millionen Jahre alt sind. Alle geben beim Verbrennen ausnahmslos CO2 an die Umwelt ab und dies je nach Kohlenstoffanteil in der Masse. Dieser ist in der Steinkohle am höchsten und im Gas am niedrigsten. Die Steinkohle ist allerdings am energiereichsten. Holz ist die schlechteste Variante, weil es neben dem geringen Wirkungsgrad den meisten Feinstaub erzeugt. Gas ist am saubersten, aber „energiearm“ und politisch unzuverlässig. Steinkohle ist weltweit noch in großen Mengen für weit über 100 Jahre gesichert; die Prognose sagt einen Bestand bis zu 2.500 Jahren voraus und stünde somit für die Grundlastsicherung solange zur Verfügung. Steinkohlekraftwerke in modernster Technik sind deshalb eine der umweltfreundlichsten Varianten zu der wetterabhängigen Stromerzeugung aus Wind und Sonne. So kann die Grundlast für lange Zeit gesichert werden, zumal mit einer vernünftigen Speicherung von überschüssigem Strom – insbesondere aus Wind – in naher Zukunft kaum zu rechnen ist. Steinkohle als „tote Biomasse“ für die Stromerzeugung einzusetzen erscheint daher sinnvoller, als 1000-fach „lebende Bäume“ für unrentable Windkraftanlagen im Wald zu vernichten! Nach dem Besuch des Blocks 9 waren sich die Teilnehmer der BI’s Schriesheim und Hirschberg einig darin, dass es sich beim Großkraftwerk Mannheim absolut nicht um eine „Dreckschleuder“ handelt, sondern ganz im Gegenteil – um ein Beispiel an Umweltfreundlichkeit!

Es ist extrem anstrengend, dass unsere aktuelle Politik nicht versteht, dass sie mit dem EEG auf dem Holzweg ist. Stattdessen lässt sie sich von unrealistischen ideologischen Visionen treiben, die Welt verbessern zu wollen. Wir plädieren für ein Energiekonzept, das auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbaut, das wirtschaftlich sinnvoll ist und die Steuerzahler (gleich Stromverbraucher) nicht nötigt, Milliarden Euro an schlichtweg fehlgeleiteten öffentlichen Subventionen zu zahlen. Und dazu gehört dann als Alternative auch die Umrüstung alter Steinkohlekraftwerke auf den neuesten technischen Standard. Wir bleiben weiterhin „hart am Wind“!

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