Dunkelflaute – auch im neuen Duden finden wir dieses Wort nicht. Rund 27.000 Windkraftanlagen und mehr als 1,2 Mio. Solaranlagen in Deutschland haben im letzten Monat mindestens 2 Wochen ihre Arbeit weitgehend eingestellt und fielen damit als Energielieferanten aus. Schuld daran war die sogenannte Dunkelflaute, die Folge eines Hochdruckgebietes, das für Windstille und Nebel gesorgt hat. Wie wir der überregionalen Presse – die Lokalpresse hat sich hierin vornehm zurückgehalten – entnehmen konnten, mussten Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke über 90% des deutschen Strombedarfes decken, am 24. Januar fielen Wind- und Solarstrom fast total aus. Wer hat’s gemerkt? Wir bestreiten nicht, dass Strom aus Wind und Sonne sinnvoll ist – allerdings nur dann, wenn entsprechende Speichermöglichkeiten vorhanden sind. Vor genau einem Jahr, am 18. Februar 2016, hat der Energieexperte Dr. D. Ahlborn auf unserer Veranstaltung in der Alten Turnhalle dieses zum Thema gemacht und explecit auf dieses Problem hingewiesen – zu Recht. Und die Situation hat sich seitdem nicht geändert. Stromspeicher, die eine so lange Dunkelflaute überbrücken könnten, sind weit und breit nicht einmal ansatzmäßig in Sicht. Unabhängig davon geht das Kraftwerksterben weiter – und die Bundesregierung hilft ordentlich mit, indem sie die Emissionsgrenzwerte für konventionelle Kraftwerke weiter verschärft. Die „Welt“ schreibt hierzu: „Die konventionelle Kraftwerkskapazität in Deutschland schmilzt damit weg wie Butter in der Sonne“ und zitiert im Anschluss Stefan Kapferer, Chef des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft: „Die Stromnachfrage muss bei jeder Wetterlage gedeckt und das Stromnetz stabil gehalten werden.“ Bei der gesunkenen konventionellen Kapazität ist durchaus verständlich, dass es bei den Stromnetzbetreibern während der Dunkelflaute erheblichen Stress gegeben hat, um die geforderte Versorgung aufrecht zu erhalten. Wie wir gelesen haben, wurden alle verfügbaren Reservekraftwerke – auch in Österreich – hochgefahren, um „für alle Fälle“ gerüstet zu sein, zumal es auch in Frankreich aufgrund alternder AKW’s Probleme gab. Geradezu absurd klingt es, wenn das Bundeswirtschaftsministerium hinsichtlich der Energiewende keinen Handlungsbedarf sieht und erwartet, dass durch das Wegbrechen der konventionellen Kraftwerke die Strompreise weiter steigen werden und es dadurch dann „genug Anreize geben wird, in neue Kraftwerke zu investieren“. Hierzu fällt uns allerdings nicht viel ein – auch deshalb bleiben wir unverändert „hart am Wind“.
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