Am frühen Morgen des Sonntag (8.3.2016) um 7:30 Uhr trafen sich ca. ein Dutzend Interessierte zur von der Bürgerinitiative Gegenwind-Hirschberg veranstalteten Vogelstimmenwanderung auf dem Wanderparkplatz Ursenbacher Höhe. Sie wurden begrüßt von Dr. Marcel Münderle bei strahlendem Sonnenschein und merklichem Wind – sehr ungewöhnlich, wie ein anwesender Naturschützer anmerkte. Entsprechend flaute dieser dann auch immer wieder stark ab.
Der Biologe Dr. Münderle kennt den naheliegenden Wald von vielen Gängen wie seine Westentasche, was sich im Laufe der folgenden Wanderung zeigen sollte. Schon nach wenigen Schritten machte er auf die ersten Vogelstimmen aufmerksam und wies auf Krähen und Rauchschwalben hin. Bekannte Vogelarten wie Amseln, Drosseln, aber auch Buchfinken, Spatzen, Kleiber, Zaunkönige und viele Raubvögel konnten gesehen und/oder gehört werden. Die Rufe wurden identifiziert und zugeordnet, die Erklärung oft mit Bildern aus Vogelbestimmungsbüchern und Erläuterungen zur Lebensweise ergänzt. Dies machte auch den anwesenden Kindern Spaß, die manche Vögel mit scharfem Auge noch vor den Erwachsenen entdeckten. Der Weg führte vom Start hinauf in den Wald, dort über kleinere Wege bis nahe ans Haus der Naturfreunde, das – sollten die Planungen realisiert werden – nur wenige hundert Meter von den möglichen Standorten entfernt sein wird. Von dort aus weiter, wieder durch idyllische Waldrandlagen auf die Höhe mit wunderbarem Panorama-Fernblick u.a. über das, was einmal die „Konzentrationszone 10“ werden soll:
Dieser Blick würde mit Windindustrie nie wieder so frei sein.
Nach jeweils wenigen Schritten waren wieder Vogelstimmen zu hören – und es waren immer wieder neue dabei. So kamen zum Schluß ca. 30 verschiedene Vogelarten auf diesem etwa 2 Stunden dauernden, gemütlichen Gang zusammen. Sogar den Brutplatz eines Waldbaumläuferpärchens in einer Baumrinde konnte Dr. Münderle den Teilnehmern zeigen. Weiter über Ursenbach ging es nun zurück zum Ausgangsort. Unbegreiflich blieb in der Diskussion, wie in diesem schönen und relativ unberührten Mischwald Großbaustellen zur industriellen Stromerzeugung eingebracht werden könnten, ohne den Lebensraum vieler der benannten und empfindlichen Vogelarten nachhaltig zu zerstören. So manche Vogelstimmen auch geschützter Arten würden dann nicht mehr zu hören sein.
U.a. diese Vogelarten konnten alleine auf diesem kurzen Gang notiert werden:
Rauchschwalbe, Waldlaubsänger, Buchfink, Blaumeise, Kohlmeise, Buntspecht, Zaunkönig, Rotkehlchen, Eichelhäher, Singdrossel, Amsel, Mönchsgrasmücke, Kleiber, Waldbaumläufer, Zilpzalp, Tannenmeise, Kernbeißer, Sumpfmeise, Gartenbaumläufer, Schwarzspecht, Goldammer, Gartenrotschwanz, Star, Ringeltaube, Rabenkrähe und Turmfalke. Kolkrabe, Kauze und Rotmilane wurden schon zu anderer Gelegenheit in diesem Gebiet gesichtet.