Auch wenn die „Bürgerinitiative Gegenwind Hirschberg“ erst seit gut drei Monaten besteht, hat das Kernteam Mitte der Woche einen erster Rückblick auf die bisherigen Tätigkeiten gewagt. Karl Brand, Initiator und Sprecher der Gruppe, hob hervor, dass es gelungen sei, die Hirschberger Bürger nicht nur auf das Thema Windkraftanlagen auf der Hohe Waid und damit an der Bergstraße aufmerksam zu machen, sondern sie auch dazu zu ermuntern, sich gegen dieses Vorhaben zu wehren: Bei der Aktion „Keine Windräder an der Bergstraße“ wurden in gut zehn Tagen fast eintausend Unterschriften gesammelt – ein klares Signal, woher in Hirschberg „der Wind weht“. Aufgrund der Einsprüche, von denen viele auch direkt eingereicht wurden, hat der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim, der für das Verfahren zuständig ist, nunmehr die Entscheidung über die auszuweisenden „Konzentrationszonen“, in denen Windkraftanlagen möglich werden, von März auf jetzt Mitte 2016 verschoben. Allein dieses, so Brand, könne als erster Erfolg gewertet werden.
Damit habe auch unser Gemeinderat ein wenig mehr Zeit, über das Vorhaben zu diskutieren. Letztlich sei die „Hohe Waid“ Hirschberger Gemarkung, weshalb unser Gemeinderat darüber entscheide, ob dieses Gebiet zur Bebauung von Windkraftanlagen frei gegeben werde oder nicht. Und der Nachbarschaftsverband werde sich, wie auch aus einem Gespräch mit Bürgermeister Manuel Just Mitte November hervorgegangen sei, im Prinzip nicht gegen das Votum eines Gemeinderates stellen.
Somit blickt die Bürgerinitiative Gegenwind Hirschberg mit Zuversicht auf ihre weiteren Aktivitäten. Geplant sind neben einer Informationsveranstaltung Mitte Februar Flyer und Plakate, um die Hirschberger Bürger auf das unsinnige Vorhaben Windkraftanlagen auf der Hohe Waid zu sensibilisieren. Die Aktion soll Schriesheim einbeziehen, denn auch die nachbarschaftliche Schriesheimer Gemarkung „Zins“ ist derzeit als mögliche Konzentrationszone ausgewiesen. Dazu haben sich in den letzten Tagen in Interviews mit der Rhein-Neckar-Zeitung die Faktionssprecher des Schriesheimer Gemeinderates geäußert, von denen sich keiner uneingeschränkt für das Projekt „Zins/Hohe Waid“ ausgesprochen hat – im Prinzip sind sie alle dagegen oder „haben Zweifel“.
Wir sind gespannt, wie sich die Hirschberger Fraktionen positionieren. Und wenn Bürgermeister Just in seiner Neujahrsansprache sagte, dass er „mit Blick auf die heute schon aus dem Ballungsraum auf uns einwirkenden Belastungen größte Bedenken (habe), ob wir ein Landschaftsschutzgebiet und das einzige Naherholungsgebiet in einer Gemeinde ohne größere Freizeiteinrichtungen ebenfalls der Industrie opfern wollen“ – dann bleiben wir auch deshalb weiterhin „hart am Wind“.