Mit Schreiben vom 13. August 2021 richtet sich Peter Hauk, baden-württembergischer Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, an alle Kommunen in Baden-Württemberg und erklärt die „Vermarktungsoffensive Windkraft im Staatswald“.
Zuletzt hatten wir über die Koalitionsvereinbarung der „Grünen“ mit der CDU berichtet, in den nächsten Jahren, spätestens aber bis 2030, insgesamt 1000 (eintausend) zusätzliche Windräder in Baden-Württemberg – vornehmlich im Staatswald – zu errichten, um das gesetzte Klimaziel zu erreichen. Nunmehr heißt es konkret: „Bis 2050 sollen insgesamt 80% des Stroms und der Wärme in Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Dem naturverträglichen Ausbau der Photovoltaik und der Windenergie kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu. Insbesondere im Bereich der Windenergie hat Baden-Württemberg gegenüber anderen Bundesländern nach wie vor deutlichen Nachholbedarf.“ Der dafür überwiegend vorgesehene Staatswald umfasst rund 324tsd. Hektar, d.h. knapp 10% der Landesfläche, der bzw. die damit für einen „wirtschaftlichen Betrieb“ zur Verfügung gestellt wird. Was in diesem Zusammenhang „naturverträglich“ bedeutet, wird sicherlich noch näher erklärt werden.
Die Durchführung des Vorhabens obliegt der Anstalt des öffentlichen Rechts ForstBW in Tübingen. Diese werde vom zuständigen Ministerium nunmehr beauftragt, alle „potenziellen windkrafttauglichen Flächen“ unter die Lupe zu nehmen und deren Vermarktung voranzutreiben.
Wie es weiter heißt, werde die ForstBW „zeitnah“ auf die Kommunen zukommen und sie in Kenntnis setzen, ob sie „betroffen“ sind und sie „über mögliche Vorhaben informieren.“ Da Staatswald auch auf Hirschberger, besonders aber auf Schriesheimer Gemarkung ausgewiesen ist, wird es also nicht mehr lange dauern, bis das Thema bei uns im Rathaus und ebenso in Schriesheim angekommen ist. Für uns ist klar, dass wir uns alle damit beschäftigen werden. Minister Hauk hat übrigens ein „Bonbon“ im Köcher, denn es wird den Kommunen „eine finanzielle Beteiligung …. im Umfang von 0,2 ct. je eingespeister Kilowattstunde“ angeboten, womit „attraktive Einnahme-möglichkeiten“ bestünden. Mal sehen, wer schwach wird – wir bleiben jedenfalls „hart am Wind“.