Wie wir inzwischen alle mitbekommen haben, wurde Block 2 des AKW Philippsburg am 31.12.2019 abgeschaltet. Damit verfügt Baden-Württemberg über 13 % weniger Strom, der durch erneuerbaren bzw. französischen Kernkraft-Strom ersetzt werden soll. Dabei ist zu beachten, dass dieser Anteil etwa 25 % grundlastfähiger Strom ist. Ersatz soll z. T. durch Windkraft oder Photovoltaik erfolgen. Dazu müßte ein Wind von mind. 22,5 km/h (6,25 m/s) konstant Tag und Nacht zur Verfügung stehen oder die Sonne auch nachts scheinen. Durch Windmessungen in Schriesheim in den letzten 8 Wochen wurden Windgeschwindigkeiten in ca. 150 m über Tal überwiegend unter 5 km/h* und kurzzeitig unter 10 km/h* als nicht ausreichend festgestellt (*korrigiert von m/s auf km/h). Beides ist somit realitätsfremd wie die gesamte unabgestimmte Energiewende. Und jeder mag selber darüber urteilen, warum sichere deutsche Kernkraftwerke abgeschaltet werden und dafür französischer ATOM-Strom importiert wird/werden soll.
Der ehemalige Leiter des IFO-Institutes, H-W. Sinn, weist unermüdlich darauf hin, dass ein Grundlastpotential in Höhe des gesamten erforderlichen Strombedarfs vorgehalten und – falls erforderlich – jederzeit zuschaltbar sein muß, damit die Wirtschaft der Bundesrepublik aufrecht erhalten werden kann. Auch für die Produktion von e-Autos wird Strom benötigt – wesentlich mehr als für Autos mit Verbrennungsmotor. Der zusätzliche Strom für die e-Mobilität ist auch zu berücksichtigen. In einer kürzlichen Vorschau 2030 im MTB 50/2019 Schriesheim (www.gegenwind-schriesheim.de) wurde bereits darauf hingewiesen, was bei einem angenommenen Blackout 2030 alles nicht mehr funktioniert; das kann nun durchaus früher eintreten. Auch mit vielen Toten ist in Deutschland u. a. durch Ausfall lebenserhaltender Systeme zu rechnen; Telefone, Rundfunk und TV als Informationsmedien funktionieren dann auch nicht mehr. Da mit der Abschaltung Philippsburg und weiteren Abschaltungen von Kern- und Kohlekraftwerken der Zeitpunkt eines angenommenen Blackouts 2030 immer näher auf uns zukommt, scheint auch die Bundesregierung die mögliche große Katastrophe zu erkennen. Deshalb wurden bereits 33,5 Mio. EUR zur Anschaffung von ca. 3.700 Notstromaggregaten durch den THV zur Verfügung gestellt die jetzt als „Netzunterstützungsaggregate“ bezeichnet werden, da der Hinweis auf „NOTSTROM“ bei Wählern negativ ankommen könnte. Diese werden aber bei Weitem nicht ausreichen, um sinnvoll über ganz Deutschland verteilt zu werden und entsprechende Wirkungen zu erzielen. (Extrakt ex MTB Schriesheim/Goerlach).
Anmerkung:
Dieser Beitrag war für das Mitteilungsblatt der Gemeinde Hirschberg in der Kalenderwoche 03/20 (17.01.2020) vorgesehen. Die Verwaltung konnte sich jedoch zu einer Veröffentllichung nicht durchringen, da ihr der „örtliche Bezug“ fehlte.