Nur rund achtzig Besucher hatten sich zum Kinoabend unserer Bürgerinitiative Gegenwind im Evangelischen Gemeindezentrum in Dossenheim bei der Aufführung des Dokumentarfilms „End of Landschaf“ eingefunden – angesichts der Relevanz des Themas eine enttäuschende Zahl. Das mag auch daran gelegen haben, dass unsere Lokalpresse es vermieden hat, trotz unserer Bitte auf die Veranstaltung hinzuweisen. Den eingeladenen Stadt- bzw. Gemeinderäten aus Schriesheim und Hirschberg war der Weg nach Dossenheim offenbar auch zu weit. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, um über weitere Einblicke die Problematik der Windkraftindustrie besser zu verstehen, denn letzten Endes könnten unsere Räte in die Entscheidung über Windkraftanlagen in unserem nahen Waldgebiet mit eingebunden werden. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie – um ein Zitat unseres Bürgermeisters aufzugreifen — „bereits gut informiert sind.“ Vielleicht lag es auch an den vielen Gänsen, die in dieser Jahreszeit den Weg des Irdischen nehmen (müssen).
Karl-Heinz Weinert, Gründungsmitglied der Bürgerinitiative, ging in seiner Begrüßung kurz auf den Inhalt des Film ein. Es sei ein kritischer Film – aber kritisch sein, hinterfragen, verstehen und als freier Bürger seine Meinung zu sagen, sei „Teil unseres Engagements für unsere Heimat, der Bergstraße und dem Odenwald“. Und was im südhessischen Odenwald, in unmittelbarer Nähe zu Baden-Württemberg begonnen habe und weiterhin geschehe, sei brutaler Frevel an einem „Naturschutzgebiet, das seit 2015 die Auszeichnung „UNESCO Global Geopark“ trägt – ein Weltkulturerbe!
Jörg Rehmann, Autor und Produzent des Films, ist eine Kombination aus Dokumentation und Romantik gelungen, die aufrüttelt. Seine Reise durch das Energiewendeland Deutschland führte ihn nach Mecklenburg-Vorpommern ebenso wie nach Ostfriesland mit eindrucksvollen Berichten von Menschen, denen die Energiewende Haus und Hof geraubt hat. Aus seiner Heimat Hunsrück berichtet Rehmann über Menschen, die sich aus der städtischer Unbill in die „pure Natur“ begeben haben und plötzlich riesige Windkraftmonster vor der Haustür haben. Mit interessanten Interviewpartnern und Medienausschnitten wird der Film zu einem Weckruf an die verantwortlichen Politiker, die die Probleme der Energiewende ignorieren oder auch wegdiskutieren. Und wenn selbst die Expertenkommission „Monitoring der Energiewende“ in ihrem jüngsten Kommentar feststellt, dass die Energiewende „nicht auf allen Feldern wie gewünscht vorankommt“ und „erheblicher Handlungsbedarf“ besteht: wo bleiben endlich die Reaktionen? Für uns gilt daher der Weckruf, weiterhin „hart am Wind“ zu bleiben.