Für große Aufregung sorgte am vergangenen Wochenende ein Artikel der „Welt/Welt am Sonntag“, in dem von drei kürzlich erfolgten „dramatischen Unfällen“ bei Windrädern berichtet wird, die uns alle zu denken geben sollten. Im Landkreis Schaumburg (zwischen Hannover und Minden) zerbrach nach einem Defekt im Steuerungssystem zunächst ein Rotorblatt, was letztlich zur Folge hatte, dass der Turm einknickte und die ganze Anlage zu Boden stürzte. Wenig später gab es zwei Ereignisse in Bad Driburg undBorchen (östlich bzw. südlich von Paderborn): In Bad Driburg gingen zwei Rotorblätter zu Bruch und landeten hundert Meter entfernt im Wald; in Borchen wurde es noch dramatischer, nachdem offenbar in einer 115 Meter hohen Anlage keine Bremstechnik installiert worden war. Das Ergebnis: Der Rotor drehte sich immer schneller, bis zwei der 56 Meter langen Flügel „in einer Wolke aus Glas, Kunststoff und Füllmaterial zerfetzten“, wie das Westfalen-Blatt geschrieben hat. Die messerscharfen Glasfasersplitter seien bis zu 800 Meter in der Landschaft verteilt worden, so dass rund 60 Landwirte ihre Äcker und Weiden vorerst nicht mehr bewirtschaften können. Unabhängige Prüforganisationen plädieren daher dafür, Windräder künftig „als das zu behandeln, was sie sind: Industrieanlagen.“ Alles deutet damit daraufhin, dass zukünftig Windenergieanlagen auf Basis der Betriebssicherheitsverordnung vom Verband der TÜV regelmäßig überprüft werden, was bisher nicht der Fall ist. Ob sich die Sicherheit damit erhöht, bleibt allerdings abzuwarten.
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