Vorstand und Beirat trafen sich Ende letzter Woche zum turnusgemäßen Gedankenaustausch. Vorsitzender Goerlach berichtete von seiner Teilnahme an der Donnerstags-Demo in Wald-Michelbach, zu der rd. 150 Aktivisten gekommen waren. Dieses sei bereits die 12. Demo der BI Gegenwind Siedelsbrunn gewesen, die auch weiterhin jeden Donnerstag um 18:00 in Wald-Michelbach gestartet wird, um gegen das Vorhaben des Regierungspräsidiums Darmstadt zu protestieren, den Stillfüssel zur Windkraftindustriezone auszubauen. Für die 16. Demo am 24. August hat sich Landrat a.D. Matthias Wilkes angesagt, der inzwischen u.a. Vizepräsident des Verbandes Deutscher Naturparks ist.
Zur Aussprache kam die Sonderveröffentlichung der Welt am Sonntag (23.07.17), in dem die Erfolge der Energiewende in Zweifel gezogen werden. Der Artikel, der inzwischen allen Vereinsmitgliedern und weiteren Interessenten zugestellt worden ist, habe bundesweit Aufsehen erregt, und man könne nur hoffen, dass auch die verantwortlichen Politiker diese Lektüre zur Kenntnis genommen haben, um zumindest intensiv über das Thema nachzudenken. Der Autor des Artikels kommt schließlich zu dem Fazit: „Deutschland befindet sich mitten im Märchen ‚Des Klima-Kaisers neue Kleider‘ kurz vor der Stelle, an der das Kind sagt: Der ist ja nackt.“ Und weiter: „Höchste Strompreise, keine Co2-Einsparung, wachsende Konflikte mit dem Naturschutz, Gefahren für die Versorgungssicherheit und unveränderte Importabhängigkeit.“
Auch der am Vorabend (Donnerstag 03.08. um 22:15 Uhr) vom ZDF ausgestrahlte Beitrag über „Zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Energiewende“ (Beitrag in ZDF Mediathek hier ansehen) wurde lebhaft diskutiert. Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass der Beitrag ein Wunschdenken dargestellt und die Wirklichkeit völlig ignoriert habe. Wie wir inzwischen gehört haben, wurde seitens „Vernunftkraft“ bereits Programmbeschwerde beim ZDF eingereicht (siehe auch unseren Link zu Vernunftkraft-Odenwald.de) „Echte Kritiker“ der Energiewende seien überhaupt nicht zu Wort gekommen – auch wenn ein Professor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin klar gemacht habe, dass die „selbstgesteckten Ziele der Energiewende in weiter Ferne“ seien. Der Beitrag plädierte eindeutig für den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien, wobei alte Forderungen, wie die nach einem Netzausbau mit „Stromautobahnen“, mittlerweile nicht mehr als zielführend gelten. Immerhin, so ein Beiratsmitglied, komme das Thema Energiewende kurz vor den Wahlen doch noch „richtig in Fahrt“. Und wenn die Bundesländer NRW, Saarland und Schleswig-Holstein mit ihren neuen Koalitionen „erste Signale“ gesetzt hätten, den Windkraftausbau nicht nur zu überdenken, sondern auch zu reduzieren, so sei dieses doch ein Zeichen dafür, dass „etwas in Bewegung“ gekommen sei. Insofern wird auch die weitere Entwicklung in Niedersachsen verfolgt. Sollte es am 15. Oktober in Hannover zu einer Koalition aus CDU und FDP kommen, wird der Windkraftausbau in diesem Bundesland, in dem übrigens die meisten Windräder stehen, vermutlich auch auf den Prüfstein kommen.
Der Vorsitzende kündigte dann noch an, dass das diesjährige Sommerfest des Vereins am 26. August stattfinden wird; hierzu würde die entsprechende Einladung in den nächsten Tagen ausgesandt.