Der renommierte ehemalige Professor an der Fachhochschule Kiel, Gonde Dittmer, bezweifelt in einem Interview mit der Wirtschaftswoche (04.09.2016), dass der Umweltschutz das wahre Ziel der Energiewende sei. Vielmehr verdichtet er die These, dass es überwiegend ökonomische Interessen seien, die aber in der öffentlichen Diskussion bewusst verschwiegen würden. So stellt er fest, dass bisher noch „kein Kilogramm CO2-Emisison vermieden worden“ sei, weil der fossile Energieaufwand, der sowohl zur Erzeugung als auch zum Betrieb von Windkraftanlagen erforderlich sei, nicht in die Berechnungen einfließen. So macht er klar, dass ein Windrad etwa vier Jahre braucht, um die „Energie zurückzugewinnen, die bei der Herstellung benötigt wurde.“ Das bedeute damit, dass ein Windrad erst nach gut 48 Monaten netto „seine“ erste Kilowattstunde abgebe. Die Profiteure seien zweifellos Investoren und Landbesitzer. Wenn ein Bauer für einen geeigneten Standort bis zu 100tsd Euro jährliche Pacht einstreichen kann, wird es ihm nicht schwer fallen, seine Kühe zu verkaufen – eine, wenngleich absurde Art einer „Bereinigung des Milchmarktes“. So berichtete gerade dieser Tage die Berliner Morgenpost (18.09.) darüber, „wie ein Dorf unter den Windrädern leidet“: Die Idylle in jenem brandenburgischen Dorf ist dahin, die Einwohner sind zerstritten, weil die Landbesitzer ihr Land für viel Geld der Windkraftindustrie zur Verfügung gestellt haben – andere wegen der ständigen Geräuschkulisse keine Ruhe mehr finden, die sie sich in der Dorfidylle erhofft hatten.
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