Die „Badische Neueste Nachrichten“ berichteten dieser Tage, dass das „heimliche Wappentier“, der Rote Milan aus dem Winterquartier zurückgekehrt ist. Auch in Leutershausen, oben am Endweg, wurde er bereits zweimal gesichtet. Rotmilane sind bei uns im Südwesten relativ häufig weshalb „gerade wir eine besondere Verantwortung für die Vogelart haben“, wie der Ornitologe H.-J. Görze aus Karlsruhe bestätigt. Eine Gefahr seien Windkraftanlagen, die dem Rotmilan zum Verhängnis würden, weil sie Luftströmungen, die durch die Windanlage entstehen, zum Segeln benutzten. Letztlich könnten sie dem Sog nicht mehr entweichen und fielen damit den Rotoren zum Opfer. Eine Verordnung besagt, dass in der Umgebung eines Milanhorstes keine Windanlagen gebaut werden dürfen – der Abstand muss in Baden-Württemberg mindestens 1000m betragen.
So lesen wir im Newsletter 01/16 des Regionalverbands Rhein-Neckar, dass in Bezug auf das Vorranggebiet Mudau/Kinzert ein Brutvorkommen des Rotmilans in ca. 270m Entfernung kartiert wurde. Bei Einhaltung des besagten Vorsorgeabstands von 1000m um den Horst wäre nahezu das gesamte Vorranggebiet betroffen. Und weiter heißt es: „Zudem grenzt das Vorranggebiet direkt an das hessische Vogelschutzgebiet „Südlicher Odenwald“, in dem u.a. der Wanderfalke als windernergie-sensible Vogelart zum Arteninventar zählt.“ Außerdem befänden sich voraussichtlich zwei Brutvorkommen des Schwarzstorches in dem Vorranggebiet, so dass der Regionalverband dieses Gebiet aus den Planungen für Windkrafträder herausgenommen hat.