Mit unserem Eintrag vom 11. Juni hatten wir über den neuen Windatlas für Baden-Württemberg berichtet, den unser Umweltminister Franz Untersteller („Die Grünen“) kürzlich vorgestellt hat. Untersteller hat bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, dass der neue Windatlas eine „bessere Grundlage für die Planung von Windkraftanlagen“ sei, denn es gäbe jetzt mehr windkrafttaugliche Flächen im Ländle als bisher: Diese haben sich auf wunderbare Weise von gut 2 Prozent auf nunmehr 6,2 % (i.e. mehr als 220.000 Hektar) der Gesamtfläche Baden-Württembergs erweitert. Wir erinnern uns: 2017 wurde die Förderung von neuen Windkraftanlagen erstmals durch ein Ausschreibungsverfahren ermittelt – mit dem Ergebnis, dass bei den drei Ausschreibungen in 2017 Baden-Württemberg keinen einzigen Zuschlag erhielt. Wie wir damals (Mitteilungsblatt 17/50) geschrieben haben, bestand Untersteller daraufhin auf Änderung der Ausschreibungsbedingungen. Uns ist nicht bekannt, ob ihm das gelungen ist – auf jeden Fall scheint es gelungen zu sein, dass die „Windstärken“ nunmehr anders definiert werden. Statt der mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von 5,5 m/sek. als Kriterium ist nunmehr die „gekappte Windleistungsdichte von 215 Watt pro qm Rotorfläche“ maßgebend dafür, ob sich ein Standort für ein Windrad eignet oder nicht. Die letztendliche Berechnung ist auf den Seiten 33/34 des Windatlas‘ (www.energieatlas-bw.de/wind/windatlas) klar und deutlich aufgezeigt; die Formel ist allerdings so kompliziert, dass sie vermutlich nur von den Autoren selbst verstanden wird:
Wie es zur Änderung der Auswahlkriterien gekommen ist, wollen wir versuchen herauszubekommen. Im Windaltas werden die einzelnen Regionen analysiert, zum Odenwald heißt es u.a.: „Wie alle Mittelgebirge in Baden-Württemberg weist der Odenwald einen hohen Bewaldungsanteil auf. Erwartungsgemäß findet sich im Odenwald ein sehr differenziertes Windangebot, wobei nutzbare Windverhältnisse den Höhenlagen vorbehalten sind. Kleinräumig ergeben sich gekappte Windleistungsdichten von über 300 W/m², in den meisten Bereichen liegt das Windangebot deutlich darunter.“ Hoffnung für unsere Region? Wir bleiben unverändert „hart am Wind“.